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Angeborene und erworbene Deformitäten

Der Begriff der Deformität fasst diverse, teilweise sehr unterschiedliche Krankheits­bilder zusammen, bei denen Knochen unterschiedliche Längen, Achsen, unter­schiedliches Wachstum oder Funktionen aufweisen können. Deformitäten können angeboren oder erworben sein. Man unterscheidet zum einen Deformitäten mit einer unterschiedlichen Beinlänge oder unterschiedlichen Achsabweichungen (O-Beine, X-Beine) von sogenannten angeborenen Reduktionsdefekten. Hierzu gehören z.B. die angeborene Unterwicklung des Unterschenkels (fibuläre oder tibiale Hemimelie), ge­nauso wie der angeborene Reduktionsdefekt des Oberschenkels (Femurdefizit, Femurhy­poplasie, PFFD, CFD). Die Ausprägung ist sehr variabel und reicht von leichten Fäl­len, bei denen das Bein nur um wenige Zentimeter verkürzt ist bis hin zu schweren Formen, bei denen auch eine Fehlanlage des Hüftgelenks und teilweise des Kniege­lenks vorliegt. Bei schweren Verläufen kann sich bis zum Abschluss des Längen­wachstums ein Längenunterschied der Beine von bis zu 20 – 25 cm ergeben. Die Therapie der Deformität ist stets individuell und dem Alter angepasst festzule­gen. Handelt es sich um eine leichte Achsabweichung oder nur um einen geringen Längenunterschied, kann man, solange die Wachstumsfugen noch offen sind, d.h. so­lange das Kind wächst, das Wachstum lenken. Dies geschieht über kleine Klammern oder Plättchen, die wie eine Brücke über der Wachstumsfuge liegen und so das Wachstum dosiert steuern können (Epiphyseodese). Handelt es sich um höhergra­dige Deformitäten mit mehrdimensionalen Fehlstellungen oder eine höhergradige Beinverkürzung, muss zur Wiederherstellung der normalen schmerzfreien Funktion eine multidimensionale Korrektur mittels Ringfixateur (Hexapodenfixateur externe) mit Hilfe eines computergesteuerten Korrekturplans durchgeführt werden über Dre­hen und Verlängerung bzw. Verkürzung der Stangen des Fixateurs. Höhere Längen­unterschiede ohne Achsabweichung nach Abschluss des Wachstums können mit so­genannten Verlängerungsnägeln behandelt werden. Bevor ein Verfahren angewen­det wird, muss eine sehr genaue Diagnostik und ausführliche Beratung der Eltern erfolgen und ein genauer Zeitplan über mehrere Jahre festgelegt werden.

Die kinderorthopädische Expertin, Prof. Utzschneider, berät Sie und Ihr Kind gerne bei angeborenen oder erworbenen Deformitäten und erarbeitet eine individuelle Deformitätenkorrektur für Ihr Kind.