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Wirbelsäulener­krankungen im Wachstum

Probleme mit dem Rücken, vor allem Formveränderungen wie Skoliose oder ein Rundrücken, treten häufig während des Wachstums auf, vor allem im letzten Wachstumsschub in der Pubertät. Kindliche Rücken­schmerzen werden immer häufiger und müssen unbedingt vom erfahrenen Kinderorthopäden abgeklärt werden. Harmlose Haltungsschwächen müssen abgegrenzt wer­den von echten Wirbelsäulenverkrümmungen oder einem echten jugendli­chen Rundrücken (Morbus Scheuermann). Angeborene Wirbelsäulenverkrümmun­gen oder Wirbelsäulenerkrankungen beim Kind hingegen sind äußerst selten. Im Säuglingsalter werden Kinder oft wegen einer schiefen Haltung (infantile Haltungsasymmetrie, Schiefhals, Kiss-Syndrom) vorgestellt.

Bei Prof. Utzschneider als Spezialistin für kindliche Rückenprobleme sind Sie und Ihr Kind bestens aufgehoben. Eine detaillierte Analyse der Beschwerden, eine adäquate Diagnostik und wenn nötig, eine maßgeschneiderte Therapie helfen, dass Ihr Kind baldmöglichst beschwerdefrei wird.

Haltungsschwäche

Viele der Kinder, die wegen einer Haltungsschwäche vorgestellt werden, verbringen oft ihre Freizeit am Handy oder Tablet, nach langen Tagen in der Schule und Nach­mittagen am Schreibtisch. Oft werden Bewegung, Sport und gesunder Muskelaufbau ver­nachlässigt. Die Eltern beklagen häufig einen Rundrücken des Kindes und eine Formver­änderung. Die Schultern fallen neben einem Hohlkreuz nach vorne. Beschwerden bestehen dabei im Kindes- oder Jugendalter nur teilweise. Vielmehr werden die Kinder oft ermahnt, gerade und aufrecht zu stehen, was schwerfällt. Eine harmlose, flexible Haltungsschwäche muss unbedingt unterschieden von einer echten Wirbelsäulenver­krümmung (Skoliose) oder einem echten Rundrücken (Morbus Scheuermann). Dies ist nur durch einen erfahrenen Kinderorthopäden zu klären. Haltungsschwächen kön­nen gut durch muskuläre Aktivität und Aufnahme einer Sport­art, die die tiefe Muskulatur trainiert (Schwimmen, Klettern), verbessert werden. Der Mus­kelaufbau ist hier der entscheidende Faktor, da die kleinen stützenden Muskeln in ih­rer Funktion deutlich gestört sind und es somit nichts nutzt, das Kind ständig zu er­mahnen, gerade zu sitzen. Der krumme, haltungsschwache Rücken kann durch genügend Abwechslung im Alltag, Bewegung und Sport wieder gerade werden. Dann bleiben keine Schäden im Erwachsenenalter zurück. Nur in seltenen Fällen ist bei einem schweren Rundrücken (Kyphose) neben einer speziellen Kinderphysiotherapie auch eine Korsetttherapie notwendig.

Prof. Utzschneider untersucht als erfahrene Kinderorthopädin Ihr Kind genau auf das Vorliegen einer möglichen Haltungsschwäche, rät Ihnen zur richtigen Diagnostik und leitet, falls notwendig, eine gezielte Therapie ein.

Jugendlicher Rundrücken
M. Scheuermann

Die Jugendlichen, vor allem Jungen, fallen durch eine vermeintlich schlechte Haltung und einen Rundrücken, der zuzunehmen scheint, auf. Schmerzen werden in der Re­gel nicht oder nur wenig angegeben. Der Grund für den Rundrücken liegt in einer echten Wachstumsstörung der Wirbelsäule, welche familiär gehäuft auftritt.
Wichtig ist, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen, um eine spezielle Therapie, basierend auf Physiotherapie und Muskelaufbau einzuleiten. Sport sollte unbedingt gefördert wer­den (Schwimmen, Klettern). Nur bei schweren Verläufen ist eine maßgeschneiderte Korsetttherapie zur Aufrichtung der Wirbelsäule notwendig. Um einen echten Morbus Scheuermann von einer harmlosen Haltungsschwäche zu unterscheiden, ist unbe­dingt eine Vorstellung beim erfahrenen Kinderorthopäden notwendig, um ggf. eine spezielle Diagnostik (4 D-Wirbelsäulenvermessung, Röntgen-Wirbelsäulenganzauf­nahme) durchzuführen sowie die richtige Therapie einzuleiten, bevor es zu dauerhaften Bewe­gungseinschränkungen und einer dauerhaften Verkrümmung des Rückens kommt.

Bei der Spezialistin für Erkrankungen des Rückens bei Kindern, Prof. Utzschneider, ist Ihr Kind in sicheren Händen und erhält eine individuelle Therapie.

Wirbelsäulen­verkrümmung
Skoliose

Eine Skoliose (Seitverbiegung des Rückens mit Rotation der Wirbelkör­per) fällt nahezu nie durch Schmerzen, sondern durch das äußere Erscheinungsbild auf und tritt vermehrt ab dem 10. Lebensjahr, vor der Pubertät auf. Die Eltern berich­ten über einen schiefen Rücken sowie eine schiefe Beckenstellung und unterschiedli­che Höhe der Schultern. Am häufigsten sind Mädchen zwischen 11 und 12 Jahren betroffen. Je früher eine Skoliose erkannt und vor allem behandelt wird, desto mehr Korrektur kann erreicht werden. Die Prognose hängt vom Restwachstum des Kindes und Stadium der Erkrankung ab. Abzugrenzen ist die sogenannte early onset-Skoli­ose, die vor dem 10. Lebensjahr auftritt und in der Regel einen aggressiveren Verlauf nimmt. Bei den meisten Patienten kann kein Grund für die Entstehung einer Skoli­ose gefunden werden. Es müssen aber unbedingt strukturelle Veränderungen wie angeborene Wirbelkörperanomalien (Keilwirbel, Wirbelkörperverschmelzungen, Schmetterlingswirbel) ausgeschlossen werden. Zusätzlich muss sichergestellt wer­den, dass die Wirbelsäulenverkrümmung nicht sekundär auftritt und eine andere or­thopädische Grunderkrankung zugrunde liegt (Cerebralparese, offener Rücken, Spina bifida, Muskeldystrophie, unterschiedliche Beinlänge). Egal in welchem Alter, bei Verdacht auf eine Skoliose sollte das Kind unbedingt schnellstmöglich einem erfahrenen Kinderorthopäden zur weite­ren Diagnostik und Therapie vorgestellt werden. Fällt bei einem Patienten eine sogenannte Trichterbrust auf (Einziehung des vorderen Brustkorbs nach innen) muss unbedingt vom Kinderorthopäden geklärt werden, ob zusätzlich eine Verkrümmung der Wirbelsäule vorliegt. Neben der ausführlichen klinischen Untersuchung gibt eine 4 D-Wirbelsäulenvermessung sowie eine Röntgenaufnahme Auf­schluss über den Grad der Erkrankung. Die Therapie der Skoliose ist im Wesentlichen abhängig von der Schwere der Erkrankung. Bei einer Verkrümmung bis 20°, welche die meis­ten Skoliosen haben, reicht eine spezielle Physiotherapie („Katharina-Schroth-Therapie“) beim auf Skoliose speziali­sierten Kinderphysiotherapeuten mit regelmäßigen Eigenübungen zuhause aus. Die Kinder lernen z.B. im Spiegel ihre Haltung kritisch zu überprüfen und unter Anleitung auch zu korrigieren, um so ein besseres Körpergefühl zu erreichen. Ist die Verkrüm­mung stärker als 20°, muss ein maßgefertigtes Korsett (Cheneau-Korsett) gegeben werden, um die Wir­belsäule während des weiteren Wachstums in die richtige Richtung zu lenken. Für viele Patien­ten, noch dazu im Pubertätsalter, ist die Korsetttherapie ein einschneidendes Erleb­nis, vor allem, weil es 23 Stunden pro Tag getragen werden muss. Wichtig ist für die Kinder und Eltern bei dieser einschneidenden Therapie großes Vertrauen in den Kinder­orthopäden, den zuständigen Physiotherapeuten und den zustän­digen Korsettbauer zu finden. Die Kinder dürfen nicht nur, sondern sollen bei Skoliose zusätzlich Sport treiben, was die gute Haltung fördert und vor allem die Rückenmuskulatur stärkt. Zum Sport darf das Korsett abgenommen werden. Nur in sehr seltenen Fällen sind Operationen unvermeidbar, um eine schwere Wirbelsäulenverkrümmung auf Dauer mit entsprechender Organverdrängung (z.B. der Lunge) zu vermeiden.

Die Kinderorthopädin Prof. Utzschneider analysiert die Haltung Ihres Kindes auf eine vorliegende Skoliose genau und bespricht mit Ihnen und Ihrem Kind sinnvolle Therapiemöglichkeiten.

Angeborener/­erworbener Schief­hals
Schiefhalshaltung
KISS-Syndrom

Eine schiefe Haltung des Halses oder Kopfes wird als Schiefhals oder Torticollis be­zeichnet, wobei unter diesem Begriff verschiedene angeborene oder erworbene Fehlhaltungen oder Fehlstellungen unterschiedlicher Ursache fallen. Im Säuglingsal­ter ist es wichtig, harmlose Haltungsasymmetrien oder Schiefhalshaltungen (Kiss-Syndrom, Plagiocephalus, infantile Haltungsasymmetrie) vom echten, muskulären, angeborenen Schiefhals zu unterscheiden. Beim echten, angeborenen Schiefhals ist einer der beiden großen seitlichen Halsmuskeln dauerhaft geschädigt. Dieser wird strukturell umgebaut und verkürzt sich. Eine intensive, möglichst frühe, regelmäßige, gezielte Physiotherapie zur Dehnung des narbigen Stranges ist unerlässlich, um eine spätere Operation zu vermeiden. Bei diesen Kindern besteht zusätzlich ein ho­hes Risiko, dass sich eine sogenannte Gesichtsasymmetrie (Gesichtsskoliose) entwi­ckelt, die unbehandelt zu einer dauerhaften Asymmetrie des Gesichts führt. Beim er­worbenen Schiefhals muss die Ursache abgeklärt werden. Entzündungen im Bereich des Mund-Nasen-Rachenraums können sich ausbreiten und sekundär zu einem Schiefhals führen. Wichtig ist es, auch Seh- oder Hörbeeinträchti­gungen, die für die schiefe Haltung des Kopfes verantwortlich sind, auszuschließen. Die Kinder fallen durch eine vermehrte Rotation in eine Richtung und Seitneigung des Kopfes mit Verminderung der Bewegungsfähigkeit auf. Beim akuten Schiefhals geben die Kinder oft Schmerzen an, vor allem bei entzündlichen Varianten. Hier kann es auch zu Fieber, Abgeschlagenheit und erhöhten Entzündungswerten im Blut kom­men. Schwere Erkrankungen wie Rheuma oder in sehr seltenen Fällen auch Hirntumore müssen ausgeschlossen werden. Jede Form des Schiefhalses sollte zeitnah beim spezialisierten Kinderorthopäden mit der richtigen Diagnostik abgeklärt werden und eine individuelle Therapie eingeleitet werden, um harmlose Schiefhalshaltungen von dringend therapiebedürftigen Varianten (z.B. Grisel-Sndrom) zu unterscheiden.

Die Orthopädin, Prof. Utzschneider, ist auf Kinder spezialisiert und berät Sie und Ihr Kind individuell und altersgerecht beim Vorliegen eines Schiefhalses oder eines schiefen Kopfes (Plagiocephalus).

Wirbelgleiten
Spondylolisthesis
Spondylolyse

Bei besonders sportlichen Kindern mit starken mechanischen Beanspruchungen (z.B. Reklination bei Kunstturnern) kann es zu einer Überlastung in der Regel des un­tersten Wirbelbogens im Bereich der Lendenwirbelsäule kommen. Dieser beginnt aufzuweichen und kann sogar durchbrechen (Spondylolyse). Davon abzugrenzen sind seltene angeborene Defekte im Bereich des gelenktragenden Teils dieses Wir­belbogens. Die Patienten stellen sich in der Regel im Jugendalter mit tiefsitzenden Kreuzschmerzen vor und sind meist sehr sportlich. Verschieben sich Wirbelkörper gegeneinander (Wirbelgleiten, Spondylolisthesis), kann es zu einem Stabilitätsverlust der Wirbelsäule kommen. Kommt es zu einem höhergradigen Gleitprozess, fallen die Kinder oft durch ein ausgeprägtes Hohlkreuz (sogenanntes Sprungschanzenphänomen) auf. Ausstrahlende Schmerzen, teilweise begleitet von Gefühlsstörungen bis hin zu Lähmungen weisen auf eine Kompression der rückenmarksnahen Nerven hin. Durch Röntgenaufnahmen und MRT/Kernspintomo­graphie kann die Diagnose einer Spondylolisthese oder Spondylolyse einwandfrei gestellt werden und die richtige Therapie eingeleitet werden. Wichtig ist, dass die Krankheit durch einen erfahrenen Kin­derorthopäden überhaupt erst erkannt wird und die richtige Therapie eingeleitet wird. Bei sportlichen Kindern sollte in jedem Fall der Sport pausiert werden. Wichtig ist eine spezielle Physiotherapie im Sinne von aktiven Übungen zur Stabilisierung sowie schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente. Im Bedarfsfall kann vo­rübergehend eine Bandage (Orthese) oder ein leichtes Korsett bei Kreuzschmerzen verordnet werden, um die akuten Beschwerden zu lindern und um der Wirbelsäule zu helfen, sich zu restabilisieren. Nur in den seltensten Fällen ist eine konservative Therapie mit aufbauenden Übungen und Stabilisierung nicht ausreichend und es muss operativ stabilisiert werden.

Prof. Utzschneider hat langjährige Erfahrung mit Rückenschmerzen bei Kindern und Jugendlichen und leitet nach einer umfassenden Diagnostik zügig eine gezielte Therapie ein.