Der überwiegende Anteil der Kinder mit angeborenen oder erworbenen neuromuskulären Erkrankungen ist im Alltag durch orthopädische Probleme eingeschränkt. Im Vordergrund stehen oft das veränderte Gangbild oder der veränderte Bewegungsapparat, Schmerzen sind eher selten. Neben einer adäquaten kinderorthopädischen Therapie durch einen erfahrenen Kinderorthopäden ist oft ein interdisziplinäres Behandlungskonzept mit spezialisierten Kinderphysiotherapeuten, Orthopädietechnikern, Ergotherapeuten und Logopäden notwendig.
Die Kinderorthopädin, Prof. Utzschneider, untersucht Ihr Kind gerne auf neuromuskuläre Erkrankungen und berät Sie individuell, falls Therapiemaßnahmen notwendig sind.
Die infantile Cerebralparese (ICP) ist auf eine frühkindliche Schädigung zurückzuführen, die während der Schwangerschaft, der Geburt oder in den ersten Lebensjahren entstanden ist. Schätzungen zufolge sind 12 von 1000 Neugeborenen von der infantilen Cerebralparese betroffen. Die Symptome sind höchst unterschiedlich ausgeprägt und können die Bewegung der Gelenke, das Gangbild, Sehen, Sprechen, Hören oder Denken des Kindes betreffen. Es kommt zu einer gestörten Entwicklung des zentralen Nervensystems mit verlangsamter motorischer Entwicklung, einem veränderten Muskeltonus, einer veränderten Muskelstärke sowie veränderter Koordination und veränderten Bewegungsabläufen. Die Behandlung der infantilen Cerebralparese ist nicht ursächlich, sondern rein symptomatisch. Sie richtet sich in der Regel nach der Schwere der Beeinträchtigung und dem Alter des Kindes. Die Therapie ist stets individuell dem Kind anzupassen und in der Regel multidisziplinär, um alle Funktionsstörungen zu berücksichtigen. Die Kinder werden durch Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie in speziellen Hilfseinrichtungen individuell gefördert, auch spezielle Medikamente können hilfreich sein. Oft sind Hilfsmittel wie Einlagen, Orthesen (Nachtschienen, Tagorthesen, Rollstühle oder Stehständer) notwendig. Bei speziellen Fällen kann auch die Injektion von Botulinumtoxin helfen, die Situation zu verbessern. Ob Operationen notwendig werden und vor allem in welchem Alter es Sinn macht, diese durchzuführen, ist vom individuellen Fall und der Schwere der Erkrankung abhängig. In jedem Fall müssen die Kinder bis über die Pubertät hinaus an einem kinderorthopädischen Spezialisten für Neuroorthopädie angebunden bleiben, um durch Beobachtung des Verlaufs die bestmögliche, individuelle Therapie festzulegen.
Prof. Utzschneider hat als Kinderorthopäde langjährige Erfahrung mit der Diagnostik und Therapie bei infantiler Cerebralparese und berät Sie und Ihr Kind gerne zur bestmöglichen Therapie.
Eine Spina bifida oder Meningomyelocele (MMC) stellt eine Fehlbildung des Rückenmarks und der Wirbelsäule dar. Die Häufigkeit liegt bei 1:1000 Schwangerschaften, wobei Mädchen öfter betroffen sind. Die Ursachen sind letztendlich nicht geklärt. Es werden erbliche Faktoren als auch Umweltfaktoren sowie ein Folsäuremangel während der Schwangerschaft für die Spina bifida verantwortlich gemacht. Ein echter offener Rücken (Spina bifida aperta) muss dringlich nach der Geburt operativ geschlossen werden, um das Rückenmark und die Nerven bestmöglich zu schützen. Bei der Spina bifida aperta sind die Symptome höchst unterschiedlich von kaum vorhandenen Schwächen über eine leichte Veränderung des Gangbilds bis hin zur kompletten Querschnittslähmung mit gestörter Blasen- und Darmfunktion. Es können auch das Gefühls- und Schmerzempfinden betroffen sein. Die leichte Form der Spina bifida, Spina bifida occulta, kann auch nur leichte Auswirkungen haben oder zeigt keinerlei Symptome. Orthopädische Probleme, die mit der Diagnose auftreten, müssen vom spezialisierten Kinderorthopäden dauerhaft kontrolliert und therapiert werden, oft sind Physiotherapie sowie Tag- oder Nachtorthesen sinnvoll oder eine individuelle Operation. In einigen Fällen kommt es auch zu Verkrümmungen der Wirbelsäule (Skoliose) oder Gelenkfehlstellungen, ein bekanntes Beispiel ist hier der neurogene Klumpfuß. Der Therapieansatz ist in der Regel interdisziplinär, d.h. Spezialisten verschiedener Fachgebiete, darunter der Kinderorthopäde, kümmern sich jeweils fachspezifisch auf höchstem Niveau um diese spezielle Erkrankung.
Bei Prof. Utzschneider, einer erfahrenen Kinderorthopädin, ist Ihr Kind mit der speziellen Erkrankung einer Spina bifida in den besten Händen für eine individuelle Beratung und eine maßgeschneiderte Therapie.
In der Regel handelt es sich bei der Muskeldystrophie/Muskelatrophie um Erbkrankheiten, die zu einem Muskelschwund und/oder einer Muskelschwäche führen. Diese können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein, was das klinische Erscheinungsbild, die Verläufe und Prognosen anbelangt. Die häufigste Form ist die sogenannte Muskeldystrophie vom Typ Duchenne bei 3 – 4 von 100000 Einwohnern in Deutschland. Es kommt zur unheilbaren Schädigung der Muskelzellen bis zur vollständigen Lähmung der betroffenen Muskeln. Davon abzugrenzen sind durch andere Krankheiten bedingte Muskelschwächen oder Muskelhypotonien, die auch durch längere Bettaufenthalte oder Gipsverbände entstehen können.
Die Erkrankung beginnt in der Regel unspezifisch mit rascher Ermüdbarkeit beim Sport, Gangauffälligkeiten, Gangunsicherheiten, erlernte Fähigkeiten werden wieder verlernt. Wenn die Erkrankung früh auftritt, kommt es zu einer verspäteten Gehfähigkeit, später kann es auch zu Verformungen von Knochen oder betroffenen Gelenken kommen (Fußdeformitäten, Skoliose). Eine ursächliche Behandlung ist nicht bekannt. Eine individualisierte Physiotherapie, Krankengymnastik und Hilfsmittelversorgung ist notwendig, in manchen Fällen können auch operative Eingriffe notwendig sein, um Fehlstellungen zu vermindern und die Lebensqualität der Kinder positiv zu beeinflussen.
Als Expertin für Kinderorthopädie untersucht Prof. Utzschneider gerne Ihr Kind auf eine mögliche Muskelschwäche.
Periphere Nerven können auf unterschiedliche Weise geschädigt werden. Abzugrenzen sind frühkindliche Schäden, die z.B. durch ein Geburtstrauma erfolgen, wie die sog. Armplexusläsion, von z.B. genetisch bedingten Erkrankungen, wie die hereditäre motorische und sensorische Neuropathie, HMSN (neuronale Muskelatrophie). Die Neurofibromatose Typ I (Morbus Recklinghausen) stellt eine weitere seltene Diagnose dar, die unbedingt auch orthopädisch, z.B. bei Vorliegen einer sogenannten kongenitale Tibiapseudarthrose kinderorthopädisch mitbetreut werden muss. Bei den chronischen peripheren Nervenerkrankungen handelt es sich um seltene Erkrankungen mit einer familiären Häufung, d.h. die Erkrankung ist oft vererbt. Symptome der peripheren Nervenerkrankungen können Sensibilitätsstörungen oder Muskelschwächen, Muskelkontrakturen oder Atrophien sein. Oft fallen auch ein verändertes Gangbild oder eine veränderte Fußform (z.B. Hohlfuß) auf. Bei der Neurofibromatose kommt es zu sogenannten charakteristischen Café au lait-Flecken auf der Haut sowie zum Auftreten von Neurofibromen (gutartige Nerventumore). Eine Verkrümmung des Unterschenkels weist auf eine sogenannte kongenitale Tibiapseudarthrose mit hoher Spontanfrakturneigung hin. Patienten mit Neurofibromatose Typ I neigen zudem zu Beinlängendifferenzen und Skoliosen.
Periphere Nervenerkrankungen im Kindesalter erfordern stets ein interdisziplinäres Therapiekonzept. Die orthopädischen Probleme dabei sollten von einem spezialisierten Kinderorthopäden mitbetreut werden. Das Therapieregime ist stets individuell festzulegen und richtet sich nicht nur nach der Grunderkrankung, sondern auch nach den orthopädischen Symptomen. Viele Kinder brauchen dauerhaft Physiotherapie und werden mit orthopädischen Hilfsmitteln versorgt. Je nach Ausprägung oder Krankheitsbild können jedoch auch operative Eingriffe notwendig werden.
Prof. Utzschneider, Kinderorthopädin mit langjähriger Erfahrung, berät Sie und Ihr Kind gerne bei orthopädischen Problemen, auch bei seltenen chronischen, peripheren Nervenerkrankungen, und entwickelt mit Ihnen ein maßgeschneidertes Therapiekonzept.