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Beinlängendifferenzen

Eine Beinlängendifferenz oder ein Längenunterschied der Beine beim Kind ist in geringem Aus­maß in vielen Fällen normal und bedarf dann meist keiner Therapie. Der erfahrene Kinderorthopäde muss primär feststellen, ob es sich um eine unterschiedliche Länge oder nur um eine sekundäre, funktionelle Beinlängendifferenz (z.B. bei einer Wirbel­säulenverkrümmung) handelt. Der Beinlängenunterschied kann prinzipiell angeboren o­der erworben sein, wobei der angeborene Unterschied selten ist (proximaler Femur­defekt, PPFD, Tibiaaplasie, Fibulaaplasie, Longitudinaldefekt). Eine unterschiedliche Beinlänge kann auch durch Fehlstellungen der Gelenke, Störungen der Wachstums­fugen, durch eine Lähmung oder z.B. beim Klumpfuß auftreten. Um eine geeignete Therapie einzuleiten, ist es wichtig, dass der spezialisierte Kinderorthopäde die Ursa­che richtig erkennt und danach handelt. Geringe Unterschiede in der Beinlänge blei­ben symptomlos. Ist die Beinlängendifferenz höher, kann es zu einem Hinken kom­men, zu einer eingeschränkten Beweglichkeit des Hüft-, Knie- oder Sprunggelenkes sowie zu einer Seitverbiegung der Wirbelsäule (Skoliose). Was Ursache und was Folge dieser Symptome ist, muss vom Kinderorthopäden geklärt werden. Beinlän­gendifferenzen im Wachstum müssen beobachtet und ggf., je nach Ausprägung, be­handelt werden. Die Asymmetrie bzw. Veränderung der Statik kann zu weitrei­chenden Veränderungen in der Stellung der Gelenke und der Körperhaltung führen.
Je nach Ausprägung kommen Einlagen, Schuherhöhungen, Etagenschuhe oder Or­thopädie- oder Beinorthesen als konservative Therapiemöglichkeiten in Frage. Ope­rativ kann beim längeren Bein z.B. das Wachstum gebremst (Epiphyseodese) werden. Dies ist der kleinstmögliche Eingriff. Natürlich kann auch das zu kurze Bein verlängert werden (Verlängerung durch Ringfixateur, Verlängerung durch Verlängerungsnagel).

Beinlängendifferenzen werden durch die kinderorthopädische Expertin, Prof. Utzschneider, genau analysiert und, falls notwendig, individuell therapiert.